SPREEPARK – Das nicht mehr vergessene Idyll

Am letzten Sonntag war ich bei Freunden in Treptow auf einen netten Kaffee verabredet und nachdem sich am Nachmittag endlich die Sonne blicken ließ, machten wir uns mal wieder auf, zu einem kleinen Spaziergang durch den immer noch sehr verwunschen wirkenden und wie es scheint immer noch vergessenen Spreepark.

Dem Besuch des Geländes haftet auch weiter ein Hauch des Verbotenen an und trotz Sonnenschein ist es wieder ein wenig gruselig, wenn das Knarzen und Pfeifen zu hören ist, das der Wind in den Überresten der alten Fahrgeschäfte verursacht. Trotz der überall befindlichen Verbotsschilder, ist man natürlich immer wieder versucht sich zum Beispiel in eine der Gondeln des alten Riesenrades, das sich scheinbar durch den Wind immer noch ein wenig bewegt, zu setzen. Auch die als Schwan stilisierten Boote sind nicht weniger einladend. Und es ist natürlich beeindruckend zu sehen, wie sich die Natur in den vergangenen Jahren ihre Anteile zurückerobert hat. Wie sie die Überreste überdimensionierter Dinosaurierfiguren und Schienenanlagen einfach überwuchert hat.

Ich selbst kann mich noch erinnern, als ich kurz nach der Wende (ja, ich gehöre zu den älteren Semestern bei pcma ;-)) als Neu-Berlinerin hier mein Vergnügen gesucht und gefunden habe -bin ich dort doch erstmals in eine Achterbahn mit Looping eingestiegen. Wobei ich zugegebener Maßen, mancher der Fahrattraktionen damals nicht so ganz getraut habe, sahen viele doch nicht so gepflegt aus wie im „Westen“. Trotzdem - es war toll, ganz einfach auch weil das Spreepark-Gelände so schön gelegen ist, mit seiner natürlichen Anbindung an die Spree und dem Waldgelände außen herum.

 Meine Freunde, die schon lange dort wohnen, und ich selbst haben uns oft gefragt, wie es kommen konnte, dass dieses Areal sich selbst überlassen wurde und vor allem auch das so wunderbar gelegene Ausflugslokal „Das Eierhäuschen“ nie wieder richtig zum Leben erweckt  wurde. 

Aber das soll sich ja nun wohl ändern und wir sind sehr gespannt, was die Grün Berlin GmbH, die seit Anfang des Jahres das Gelände übernommen hat, daraus machen wird. Ab Sommer soll es nach umfassenden Sicherungsmaßnahmen auf jeden Fall wieder Führungen über das gesamte Gelände geben, bei denen sich vielleicht sogar  Besucher mit Ideen für die Um- bzw. Neugestaltung des Parkareals beteiligen können.

Wir hoffen sehr, dass sich das Areal erneut zu einer touristischen Attraktion mausert und auch die Berliner wieder ein schönes und abwechslungsreiches „Naherholungsgebiet“ erhalten.