Berlin hat mehr Museen als Regentage!

Nadia besucht die Gemäldegalerie: Passend zu diesem letzte Woche noch sehr regnerischen Juli (Herbst Feeling...) durfte ich am vergangenen Donnerstag einer Einladung der Staatlichen Museen zu Berlin folgen.

Die Einladung führte mich ins goldene Zeitalter – „El siglo de oro“ in der Gemäldegalerie. Die Ära Velázquez, das goldene Zeitalter der spanischen Kunst, zählt zu den bedeutendsten Kapiteln der europäischen Kulturgeschichte, wie mir der Ausstellungsflyer mitteilt.

Die Ausstellung wurde am 1. Juli geöffnet und läuft noch bis 30. Oktober 2016. „Als Siglo de Oro (wörtlich goldenes Jahrhundert) bezeichnet man das Goldene Zeitalter Spaniens, das in der spanischen Geschichte eine Epoche besonderer Prosperität und politischer Macht in Europa repräsentiert und zu einer hohen Blüte der Kunst und Kultur führte. Das Siglo de Oro stellte in Spanien den Übergang von der Renaissance zum Barock dar und dauerte etwa von 1550 bis 1680“, sagt Wikipedia dazu.

Von den Bildern haben mir am besten die Stillleben (oder Stilleben, wie die Gemäldegalerie sie nennt) gefallen. An Schnüren hängen Gemüse, Obst und Geflügel in der Speisekammer, durch die Führung der Schatten und die Perspektive wird dem Betrachter der Raum der Kammer verdeutlicht. Begeistert haben mich die verschiedenen Skulpturen, die quasi lebensecht erscheinen. Erstaunlich für Kunstwerke, die bereits vor so vielen Jahrhunderten geschaffen wurden.
pcma @ Gemäldegalerie
Rein organisatorisch gesehen, hat mir besonders die Art der Ansprache durch die Museumsführerin gefallen: Jeder Zuhörer erhält einen kleinen Lautsprecher, den er sich über dem Ohr befestigen kann, um den Hals hängt man sich den Empfänger. Der Guide spricht über ein Mikro, und die Ansage wird per Funk an die ganze Gruppe übertragen. Dies hat nicht nur den Vorteil, dass man es auch mit einigen Metern Entfernung noch sehr gut versteht sondern auch besonders für die anderen Besucher. Denn der Guide kann sehr leise sprechen und trotzdem ist er gut verständlich, auch Erklärungen, welche dem Bild zugewandt erfolgen, um beispielsweise mit der Hand zu einem bestimmten Detail zu weisen, sind noch optimal verständlich. Ich habe zwischenzeitlich mal den Ton heruntergedreht, um zu hören, in wie weit der Rest der Besucher den Vortrag mitbekommt. Man hört nichts, der Guide kann durch die akustische Verstärkung wirklich sehr leise sprechen und seine Gruppe trotzdem noch optimal erreichen.

Ich kam ja in den Genuss einer persönlichen Führung, habe aber gehört, dass der Audioguide auch ein besonderes Schmankerl ist: Er wird besprochen vom Schauspieler Daniel Brühl (der auch Halb-Spanier ist). Der Audioguide ist übrigens im Eintrittspreis inklusive!

Was ich (leider) nicht selbst benutzen durfte, aber gesehen habe: Für Kinder gibt es einen eigenen Audioguide und das Begleitheft COMPAÑERO (zu deutsch: Begleiter), ein Zeichenheft für Kinder von 6 bis 12 Jahren.

Resümee: empfehlenswert!

Öffnungszeiten sind Dienstag, Mittwoch und Freitag von 10:00 bis 18:00 Uhr, Samstag und Sonntag von 11:00 bis 18:00 Uhr, Donnerstag von 10.00 bis 20.00 Uhr. Mehr Infos auf der Website der Gemäldegalerie.

Viel Spaß und goldene Momente in „El siglo de oro“.